Jaccoud’s arthropathy (JA) ist eine Erkrankung, die klinisch durch ‚reversible‘ Gelenkdeformitäten wie Schwanenhals, Daumensubluxation, Ulnarabweichung, ‚Boutonniere‘ und Hallux valgus gekennzeichnet ist, zusammen mit einem Fehlen von Gelenkerosionen auf einem einfachen Röntgenbild. JA wurde ursprünglich bei Patienten mit rheumatischem Fieber (RF) beschrieben, aber da diese Störung selten geworden ist, ist die hauptsächliche klinische Einheit, die derzeit mit JA assoziiert ist, systemischer Lupus erythematodes (SLE). JA wurde auch bei anderen Bindegewebserkrankungen, Infektionen und Neoplasien beschrieben. Im Allgemeinen liegt die Prävalenz bei SLE oder RF bei etwa 5%. Die ätiopathogenen Mechanismen von JA sind nicht bekannt, aber einige Autoren haben einen Zusammenhang mit dem Hypermobilitätssyndrom vorgeschlagen. Mehrere Studien haben versucht, eine Assoziation verschiedener Antikörper mit JA bei SLE-Patienten zu identifizieren, aber ihre Ergebnisse lassen keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu. Neuere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanz und Hochleistungs-Sonographie haben das Vorhandensein von kleinen Erosionen in den Gelenken von einigen Patienten mit JA aufgedeckt. Gegenwärtig ist die Therapie für JA konservativ und basiert auf der Verwendung von nicht-hormonellen entzündungshemmenden Medikamenten, niedrigen Dosen von Kortikosteroiden, Methotrexat und Malariamitteln. Die Rolle der Chirurgie entweder durch die Neuausrichtung des Weichgewebes um das Gelenk herum – oder aggressivere Verfahren wie Arthrodese, silastisches Implantat und Endoprothetik – muss nachgewiesen werden.