Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, die Beziehung zwischen der Nierenarterienquerschnittsfläche und dem Nierenvolumen unter Berücksichtigung anatomischer Varianten der Nierenarterien, des Geschlechtsdimorphismus und der Lateralisierung zu bewerten.
Materialien und Methoden: Zweihundertzwei Patienten, 104 Frauen und 98 Männer im Alter von 57 Jahren.3 ± 16 Jahre wurden aus verschiedenen Gründen mittels Computertomographie-Angiographie (CTA) der Bauchaorta untersucht. Die Querschnittsflächen der Nierenarterien wurden automatisch mit einem Gefäßverfolgungsprogramm gemessen und bei Vorhandensein zusätzlicher Nierenarterien auf jeder Seite summiert. Die Nieren wurden manuell gemessen.
Ergebnisse: Zusätzliche Nierenarterien (ARA) wurden bei 68 (33,7%) Patienten gefunden. Dreiundfünfzig (77,9%) von ihnen hatten eine, 11 (16,2%) zwei und 4 (5,9%) drei ARAs. Bilaterale ARAs traten in 10 Fällen auf (14,7% Patienten mit ARA). Eine proximale Verzweigung der Nierenarterie trat bei 36 (8,4%) Nierenarterien auf. Die Querschnittsfläche der größten Nierenarterie hing von der Anzahl der ipsilateralen Nierenarterien ab. Die mittlere Querschnittsfläche der linken Hauptnierenarterie war in der gesamten analysierten Gruppe größer als auf der rechten Seite (28,52 mm2 vs. 25,36 mm2, p < 0,01). Es wurde ein starker Geschlechtsdimorphismus im Nierenarterienquerschnitt beobachtet (p < 0,01) zugunsten von Männern (31,3 mm2 bei Männern und 22,9 mm2 bei Frauen). Die mittlere Gesamtfläche des Nierenarterienquerschnitts korrelierte bei beiden Geschlechtern positiv mit dem Nierenvolumen (p < 10-13) mit einem Pearson-Korrelationswert von 0,5.
Schlussfolgerungen: Die Querschnittsfläche der Nierenarterien korrelierte bei beiden Geschlechtern positiv mit dem Nierenvolumen. Das Vorhandensein von ARAs beeinflusst nicht die Summe der Querschnittsflächen der Nierenarterien. Im Falle eines Unterschieds zwischen der linken und rechten Nierenarterienquerschnittsfläche mit symmetrischen Nieren ist es notwendig, nach ARA zu suchen.