In diesem Haus, Brückenstraße 10, wurde Karl Marx am 5. Mai 1818 als drittes Kind seiner jüdischen Eltern, des Juristen Heinrich Marx (1777-1838) und seiner Frau Henriette Marx, geb. Presburg (1788-1863), geboren. 1727 wurde das Vorderhaus im Barockstil neu errichtet, wobei die teilweise gotischen Gebäude dahinter stark verändert wurden. Hier wurde Marx 1818 geboren. Er verbrachte nur die ersten anderthalb Jahre seines Lebens in dem Haus, das seine Familie seit April 1818 gemietet hatte. Bereits 1819 hatte sein Vater ein eigenes Haus in der Simeonstraße 8 gekauft, in dem Karl Marx bis zu seinem Abitur und seiner Abreise aus Trier 1835 lebte.
Das Haus in der Simeonstraße 8 wurde vergessen gelassen und von einem Sozialdemokraten nur aufgrund eines Zeitungsartikels als Geburtsort von Karl Marx identifiziert. Die Sozialdemokratische Partei kaufte das Haus 1928 und ließ es aufwendig restaurieren, um eine Gedenkstätte zu eröffnen. Diese Bemühungen waren jedoch vergebens: 1933 wurde das Haus von der SA (dem paramilitärischen Flügel der NSDAP) zwangskauft und zum Hauptquartier und zur Druckmaschine des „Nationalblatts“ umfunktioniert. 1947 war das Haus wieder im Besitz der Sozialdemokratischen Partei. Heute dient es als Museum, das das Leben, die Werke und die Geschichte von Karl Marx vermitteln soll. Zu Ehren des 200.Geburtstages von Karl Marx wurde sein Geburtsort renoviert und die Dauerausstellung neu gestaltet.