Julius von Sachs, (Geb. 2, 1832, Breslau, Ger. -gestorben am 29.Mai 1897 in Würzburg.), Deutscher Botaniker, dessen experimentelle Untersuchung der Ernährung, des Tropismus und der Transpiration von Wasser das Wissen über die Pflanzenphysiologie und die Ursache der experimentellen Biologie im Allgemeinen in der zweiten Hälfte des 19.
Sachs wurde Assistent des Physiologen Jan Evangelista Purkinje an der Universität Prag, wo er 1856 promoviert wurde. 1859 wurde er Assistent für Physiologie an der Landwirtschaftlichen Akademie Tharandt in Sachsen. Zwei Jahre später wurde er Direktor der Landwirtschaftlichen Akademie in Poppelsdorf bei Bonn. 1867 übernahm er den Lehrstuhl für Botanik an der Universität Freiburg im Breisgau. Im folgenden Jahr wurde er Professor für Botanik an der Universität Würzburg, wo er für den Rest seines Lebens blieb.
Sachs hatte ein starkes Interesse an der Bewegung von Wasser in Pflanzen. In seinem Buch über Pflanzenphysiologie, Handbuch der Experimentellen Physiologie der Pflanzen (1865), diskutierte er, wie Wurzelhaare Wasser aus dem Boden entfernen und es an andere Zellen der Wurzel abgeben. Im Jahr 1874 kündigte er den ersten Teil seiner imbibition Theorie besagt, dass imbibiert (absorbiert) Wasser bewegt sich in Röhren in den Wänden der Pflanzen ohne die Zusammenarbeit von lebenden Zellen und nicht innerhalb der Zelle Hohlräume. Im Jahr 1865 bewies Sachs, dass Chlorophyll im Allgemeinen nicht in allen Geweben einer Pflanze diffundiert, sondern auf spezielle Körper innerhalb der Zelle, später Chloroplasten genannt, beschränkt war. In den Jahren 1862 und 1864 bewies er, dass die in den Chloroplasten vorhandene Stärke aus der Absorption von Kohlendioxid resultiert, und er stellte fest, dass Stärke das erste sichtbare Produkt der Photosynthese ist.
Sachs untersuchte auch die Bildung von Wachstumsringen in Bäumen, die Bedeutung der Gewebespannung bei der Förderung des Organwachstums und den Einfluss von Licht und Schwerkraft bei der Bestimmung der Wachstumsringe und der Symmetrie von Pflanzen. Für diese Studie erfand er den Klinostaten, der die Auswirkungen von äußeren Einflüssen wie Licht und Schwerkraft auf die Bewegung wachsender Pflanzen misst.
Viele von Sachs‘ eigenen Untersuchungen finden sich im Lehrbuch der Botanik (1868; „Lehrbuch der Botanik“), das auch eine Zusammenfassung des botanischen Wissens dieser Zeit darstellt. Seine Geschichte der Botanik vom 16. Jahrhundert bis 1860 (1875; Geschichte der Botanik 1530-1860) bleibt ein unverzichtbarer Leitfaden für die Geschichte der Botanik und für die ersten Stadien der Entstehung der Pflanzenphysiologie als eigenständige Disziplin. Sachs war auch einflussreich bei der Festlegung der Bedeutung des Experimentierens als Mittel zur Gewinnung von biologischem Wissen.