Juxtakortikale Läsionen und kortikale Ausdünnung bei Multipler Sklerose

Hintergrund und Zweck: Die Rolle von juxtakortikalen Läsionen beim Hirnvolumenverlust bei Multipler Sklerose ist nicht vollständig geklärt. Ziel dieser Studie war es, die Rolle von juxtakortikalen Läsionen bei der kortikalen Atrophie zu untersuchen und zu untersuchen, ob das Vorhandensein von juxtakortikalen Läsionen mit einer lokalen kortikalen Ausdünnung in den frühen Stadien von MS zusammenhängt.

Materialien und Methoden: Insgesamt 131 Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom oder mit schubförmig remittierender MS wurden auf einem 3T-System gescannt. Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom wurden basierend auf dem Vorhandensein und der Topographie von Hirnläsionen in 3 Gruppen eingeteilt: keine Läsionen (n = 24), nur nicht-juxtakortikale Läsionen (n = 33) und juxtakortikale Läsionen und nicht-juxtakortikale Läsionen (n = 34). Patienten mit schubförmig-remittierender MS wurden in 2 Gruppen eingeteilt: nur nicht-juxtakortikale Läsionen (n = 10) und mit nicht-juxtakortikalen Läsionen und juxtakortikalen Läsionen (n = 30). Eine juxtakortikale Läsionswahrscheinlichkeitskarte wurde generiert, und die kortikale Dicke wurde unter Verwendung von FreeSurfer gemessen.

Ergebnisse: Das juxtakortikale Läsionsvolumen bei schubförmig-remittierender MS war doppelt so hoch wie bei Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom. Die Insula zeigte die höchste Dichte an juxtakortikalen Läsionen, gefolgt von den temporalen, parietalen, frontalen und okzipitalen Lappen. Patienten mit schubförmig-remittierender MS mit juxtakortikalen Läsionen zeigten insgesamt und im Parietal- und Temporallappen signifikant dünnere Kortizes als Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom mit normaler MR-Bildgebung des Gehirns. Das Volumen der subkortikalen Strukturen (Thalamus, Pallidum, Putamen und Accumbens) war bei schubförmig-remittierender MS mit juxtakortikalen Läsionen im Vergleich zum klinisch isolierten Syndrom mit normaler MR-Bildgebung des Gehirns signifikant verringert. Die räumliche Verteilung der juxtakortikalen Läsionen überlappte sich nicht mit Bereichen der kortikalen Ausdünnung.

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