Ziel: Bewertung, ob das Vorhandensein von küssenden Eierstöcken beim Ultraschall ein Marker für Endometriose ist und ob es mit der Schwere der Erkrankung korreliert.
Design: Prospektive Beobachtungsstudie.
Setting: Gynäkologische Abteilungen zweier Universitätskliniken.
Patient(en): Insgesamt 722 aufeinanderfolgende prämenopausale Frauen, die wegen einer Adnexmasse oder Verdacht auf Beckenendometriose laparoskopisch operiert wurden.
Intervention (en): Präoperative Ultraschalluntersuchung und laparoskopische Chirurgie.
Hauptergebnisgröße (n): Diagnostischer und prädiktiver Wert der Ultraschallidentifikation der Eierstöcke bei der Erkennung von Endometriose.
Ergebnis(e): Bei 32 Patientinnen wurden die Eierstöcke mittels Ultraschall diagnostiziert und laparoskopisch bestätigt. Von diesen hatten 27 eine mittelschwere bis schwere Endometriose und fünf weitere gutartige Adnexmassen. Darm (18.5% vs. 2,5%) und Eileiter (92,6% vs. 33%) Endometriose waren signifikant häufiger bei Patienten mit küssen Eierstöcke als bei Patienten ohne küssen Eierstöcke. Bei unfruchtbaren Patientinnen (n = 145) waren küssende Eierstöcke mit einem höheren Anteil von Frauen mit Eileiterobstruktion assoziiert (80% vs. 8,6%). Unter Berücksichtigung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Endometriose (n = 189) waren der mediane (Bereich) revidierte American Fertility Society Score (74 vs. 35 ) und die operative Zeit (115 Minuten vs. 50 ) bei Patienten mit signifikant höher als bei Patienten ohne Ovarien.
Schlussfolgerung (n): Der Nachweis von küssenden Eierstöcken bei Ultraschall ist stark mit dem Vorhandensein von Endometriose verbunden und ist ein Marker für die schwerste Form dieser Krankheit.