Koalas sind Baumbewohner und überwiegend nachtaktiv. Sie halten sich nur ungern am Boden auf und bewegen sich dann auf allen vieren vorwärts. Um Energie zu sparen, schlafen sie bis zu 20 Stunden am Tag und damit noch länger als die Faultiere, die (zumindest in Gefangenschaft) etwa 16 Stunden täglich schlafen. Ihre natürlichen Feinde sind Dingos, große Eulen, Adler, Warane und Pythons. Außerdem können ihnen Trockenzeiten und vor allem Buschfeuer gefährlich werden. Die menschliche Besiedelung liefert zusätzliche Gefahrenquellen wie Autos, streunende Hunde, ein gestiegenes Brandrisiko, Insektizide und Schwimmbecken; wird eine Straße mitten durch ein Revier gebaut, so verbleibt der Koala in der Hälfte, in der er sich gerade befindet. Der Lebensraum wird zudem durch Rodung, Entwässerungsmaßnahmen und den Bau von Zäunen eingeschränkt.
Ernährung
Koalas ernähren sich fast ausschließlich von Blättern und Rinde sowie Früchten ganz bestimmter Eukalyptusarten. In ganz Australien nutzen sie nur etwa 70 der über 500 bekannten Eukalyptusarten, lokal sogar nur 5–10 Arten. Innerhalb eines begrenzten Gebietes werden in der Regel nicht mehr als zwei bis drei Eukalyptus-Sorten zur Nahrungsaufnahme genutzt (primäre Nahrungsbäume). Eine Vielzahl anderer Bäume, eingeschlossen einige Nicht-Eukalyptus-Arten, werden gelegentlich zur Futteraufnahme oder für andere Zwecke (z. B. Ausruhen, Schlafen) aufgesucht. Gelegentlich aufgenommene Erde liefert zusätzliche Mineralien.
Ein erwachsener Koala benötigt pro Tag rund 200 bis 400 Gramm Blätter. Bei der Nahrungsaufnahme sind Koalas gezwungenermaßen äußerst wählerisch, denn Eukalyptus enthält Giftstoffe, die der Koala zwar in gewissen Maßen tolerieren kann, aber zu hohe Konzentrationen sind auch für ihn giftig. Zuerst strecken sie einen Arm aus und pflücken mit großer Sorgfalt einige ausgewählte Blätter, bevorzugt ältere, in denen die Giftstoffe nicht mehr so konzentriert vorliegen. Danach beschnuppern sie sie sorgfältig, bevor sie einen Bissen nehmen. Zuletzt werden sie zu einem Brei zerkaut und geschluckt. Koalas trinken äußerst selten. Sie decken ihren Wasserbedarf hauptsächlich durch die sehr wasserreichen Eukalyptus-Blätter. Von geringerer Bedeutung sind Tau und Regentropfen. In Trockenzeiten gehen sie allerdings trotz aller Gefahren an Wasserstellen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Name „Koala“ aus einer Sprache der Aborigines stammt und so viel wie „ohne Wasser“ bzw. „ohne zu trinken“ bedeutet. (Siehe auch den Abschnitt „Aborigines“ weiter unten.)
Die Zähne der Koalas (I 3/1, C 1/0, P 1/1, M 4/4 ×2 = 30) sind gut an die Eukalyptusnahrung angepasst. Mit den oberen und unteren Schneidezähnen pflücken die Tiere die Blätter. Ein Spalt zwischen Schneide- und Backenzähnen ermöglicht es, mit der Zunge die Blattmasse wirkungsvoll hin und her zu schieben, ohne sich zu beißen. Die Backenzähne sind so geformt, dass sie die Blätter schneiden und zerreißen und nicht nur zermalmen. So entziehen die Zähne den Blättern die Feuchtigkeit und zerstören die Zellwände, was die Verdauung erleichtert.
Koalas entnehmen dem Eukalyptus Energie in Form von Zuckern, Stärken, Fetten und Eiweißen. In einem relativ langen Verdauungsprozess werden alle verwertbaren Nährstoffe und das Wasser entzogen. Entsprechend der schwerverdaulichen, wenig energiereichen und sogar toxischen Pflanzennahrung ist der Blinddarm der Koalas ungewöhnlich lang (bis 2,5 m). Dort helfen Bakterien bei der Aufarbeitung der Zellwände und lassen eine Art Gärung stattfinden. Zudem ermöglicht ein sehr langsamer Stoffwechsel, den Eukalyptus über lange Zeit zu speichern, in der ihm das Maximum an Energie entzogen wird. Gleichzeitig folgt aus dem langsamen Stoffwechsel ein geringer Energieverbrauch, so dass dieser niedriger ist als der anderer Pflanzenfresser.
Leben in Bäumen
Koalas verbringen den größten Teil ihres Lebens auf Eukalyptusbäumen. Diese Baumbewohner sind kräftige Kletterer mit schlanken, muskulösen Körpern. Sie haben kurze, gedrungene Körper, aber relativ lange Gliedmaßen. Ihre Hände, Füße und Krallen eignen sich zum Packen von Zweigen, zum Festhalten im Geäst und zum Balancieren. Bei Gefahr versuchen Koalas instinktiv, in den Zweigen eines Baumes Schutz zu suchen. In menschlichen Siedlungen erklettern sie Wände, Zäune, Lichtmasten und Straßenschilder.
Wollen Koalas einen Baum ersteigen, springen sie vom Boden hoch und schlagen ihre Krallen in die Rinde. Dann klettern sie jeweils gleichzeitig mit beiden Armen und Beinen in fließenden Bewegungen nach oben. Koalas klettern Stämme immer mit dem Kopf nach oben hinauf und hinunter. Der Abstieg ist normalerweise bedächtiger. Hier wird immer nur ein Bein versetzt.
Koalas kommen regelmäßig auf den Boden herunter, um den Baum zu wechseln. Hier lauern die meisten Gefahren. Sie gehen, indem sie erst den rechten Vorderfuß, dann den linken Hinterfuß, danach den linken Vorderfuß und schließlich den rechten Hinterfuß nach vorne setzen. Beim Rennen setzen sie beide Vorder- und beide Hinterbeine gleichzeitig.
Manche Koalas verweilen länger als andere am Boden. Dieses Verhalten hängt von der Größe ihrer Reviere und von den Entfernungen zwischen den Bäumen ab. In der Nähe menschlicher Siedlungen müssen oft größere Strecken am Boden zurückgelegt werden als in ungestörter Umgebung.
Auf ihren sicheren und bequemen Wohnbäumen zeigen Koalas eine Vielfalt von Ruhehaltungen, die von der Beschaffenheit der Astgabeln, von Wetterbedingungen und von der Tageszeit abhängen. Da sich das Wetter im australischen Busch mit der Tageszeit ändert, suchen sich die Koalas immer neue Stellen im Baum, mal in der Sonne, mal im Schatten, mal im kühlenden Wind, mal im Windschatten oder im Regenschutz.
Koalas können stundenlang bequem auf einem Ast rasten. Sie klemmen sich zwischen Astgabeln, um von diesem sicheren Schlafplatz nicht herunterzufallen. Ihr besonders dichtes Fell am Hinterteil stellt eine weiche Unterlage für die harten und winkligen Äste dar. Bei kaltem, nassem und windigem Wetter neigen sie dazu, sich wie eine Kugel zusammenzurollen, um ihre Oberfläche zu verringern und möglichst wenig Wärme abzugeben. Dann läuft das Wasser vom Rücken des Koalas wie vom Rücken einer Ente ab. An heißen, trockenen oder feuchtwarmen Tagen bevorzugen sie eine offene Haltung, so dass ihr helles und langes Brustfell die Hitze reflektieren und im Wind ein wenig flattern und somit kühlen kann.
Sozialverhalten
Koalapopulationen verfügen über ein kompliziertes System der Kommunikation und Organisation, das den sozialen Zusammenhalt gewährleistet. Obwohl sie außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger sind, ordnen sie sich in stabilen Populationen einer Sozialhierarchie unter, indem sie überschneidende Reviere gründen und sich entsprechend ihrer Position verhalten. Wird diese Ordnung destabilisiert, leidet die Gruppe darunter.
Reviere
Jeder Koala gründet sein eigenes Revier. Dessen Größe hängt von mehreren Faktoren wie Qualität des Habitats, Geschlecht, Alter, sozialer Status und Tragfähigkeit des Lebensraumes ab.
Die Größe des Reviers gewährleistet in einer sozial stabilen Population eine ausreichende Anzahl von geeigneten Bäumen, um dem Koala genügend Nahrung und Schutz zu bieten. Er kann – abgesehen von Katastrophen und Störungen des Habitats – seinem Revier ein Leben lang treu bleiben. Um zu fressen, Schutz zu suchen oder soziale Kontakte zu pflegen, wechseln Koalas regelmäßig die Bäume innerhalb ihres Reviers. Dabei setzen sie auch Duftmarken, um ihren Bereich abzugrenzen.
In einer stabilen Population überlappen sich die Reviere der Nachbarn. Männchen bevorzugen Reviere, welche sich mit einem oder mehreren Revieren von Weibchen überlappen. Bei Überlappung von Männchenrevieren wird Kontakt gemieden. Das Revier eines Weibchens überschneidet sich mit Revieren beiderlei Geschlechts. Bevor die Jungen abwandern, sehen sie das Revier ihrer Mutter als ihr eigenes an. Reviere männlicher Koalas sind im Allgemeinen größer als die der Weibchen.
Die an einer Vielzahl von Kratzspuren und gehäuftem Kot erkennbaren Grenzbäume eines Koalareviers werden regelmäßig besucht. Manche von ihnen dienen auch als Begegnungsstätten, die für die Stabilität der Population eine entscheidende Rolle spielen. Während Koalamännchen ihre Reviere mit dem Duft ihrer Brustdrüsen markieren, nutzen Weibchen den Geruch ihres Urins.
Innerhalb eines Reviers wird aus Selbstbeschränkung nicht jeder Nahrungsbaum benutzt. Diese ungenutzten Nahrungsbäume werden ebenso wie die genutzten verteidigt, so dass sie für andere Koalas unerreichbar sind. Auf Grund dieses Verhaltens wird die Population im Gleichgewicht gehalten, da eine unkontrollierte Vermehrung vermieden wird, die den Lebensraum zu stark belasten würde. Aus diesem Grund müssen die Jungen ihre Mütter verlassen. Wenn sie blieben, wären sie Nahrungskonkurrenten ihrer Mutter beziehungsweise anderer Tiere. Junge Koalas müssen sich in den Randbereichen einer Gemeinschaft ansiedeln.
Stirbt ein Koala, wird sein Revier von einem Artgenossen übernommen, wobei die Grenzen nahezu gleich bleiben. Junge Koalas wandern oft monatelang am Rande einer Kolonie herum, bevor sie ein dauerhaftes Revier gründen. Diese übernehmen dann häufig verwaiste Reviere. In der Wildnis finden besonders zur Paarungszeit Revierkämpfe statt.
Abwanderung und Ausbreitung
Junge Koalas sind einige Zeit nach der Entwöhnung gezwungen, das Revier ihrer Mutter zu verlassen. Dies geschieht normalerweise im Alter von 18 Monaten. Da sich nicht alle Weibchen jährlich fortpflanzen, kann es aber auch erst nach zwei oder gar drei Jahren geschehen. Abwandernde Koalas suchen ein sowohl unbesetztes als auch in der Nähe anderer Koalas liegendes Habitat.
Reviersuchende Koalas sind manchmal gezwungen, große Strecken zurückzulegen, um ein geeignetes Gebiet zu finden. Diese Abwanderungen sorgen für den genetischen Austausch zwischen benachbarten Fortpflanzungsgruppen und gewährleisten somit die genetische Vielfalt von Populationen.
Abwanderung und Ausbreitung sind heutzutage in vielen von Koalas besiedelten Gebieten durch menschliche Eingriffe behindert. Verfügbare Lebensräume sind häufig eingeschränkt oder zersplittert, so dass junge Koalas keine geeigneten Reviere finden. Daran gehen sie entweder zugrunde oder sie müssen ständig umherwandern. Das kann allerdings zur Übernutzung der Nahrungsgrundlagen, zum Absterben von Bäumen und zum Niedergang der Population führen.
Verständigung
Koalas verfügen über eine Reihe von Lautäußerungen, mit denen sie sich über relativ große Entfernungen verständigen können. Sowohl weibliche als auch männliche Koalas gebrauchen den Angstruf. Dieser klingt wie ein beängstigender Schrei eines Säuglings. Er wird unter Stress ausgestoßen und ist oft von Zittern begleitet.
Männchen geben ein tief grunzendes Bellen von sich, wenn sie sowohl ihre Gegenwart als auch ihre soziale Stellung kundtun. Oft klingt es wie ein fernes Rumpeln, wie ein startendes Motorrad oder wie ein grunzendes Schwein. Die Männchen ersparen sich mit diesem Hinausbellen ihrer dominanten Stellung den Energieaufwand eines Kampfes. Während der Fortpflanzungszeit wird viel gebellt, um anderen Tieren die Möglichkeit zu geben, die Position des Rufers genau festzustellen.
Weibchen bellen nicht so oft wie Männchen. Aber ihre Rufe dienen ebenso der Mitteilung von Aggression als auch sexueller Stimmung. Mit ihren Jungen tauschen Mütter sanfte Klick- und Quietschgeräusche untereinander aus, aber auch leichte Grunztöne, die Unwohlsein und Ärger ausdrücken. Manchmal ist ein leises Summen oder Murmeln zu hören.
Krankheiten
Koalas können sich wegen ihres schlechten Immunsystems leicht verschiedene Krankheiten und Beschwerden einfangen. Dazu gehören Urogenital-Krankheiten, Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungstrakts, Magengeschwüre, Krebs, Austrocknung und Muskelschwund. Koalas sind besonders empfindlich gegenüber Lebensraum- und körperlichem Stress. Nach außen kann Stress bei Koalas zum Beispiel durch ein Wackeln mit den Ohren oder sogar durch Schluckauf deutlich werden. Wegen der erhöhten Aktivität und des Stresses sind sie in der Fortpflanzungszeit besonders anfällig für Krankheiten. Oft treten dann Chlamydia-Infektionen auf. Diese treten vermehrt durch die Infektion mit dem Koala-Retrovirus, der, ähnlich wie HIV beim Menschen, das Immunsystem massiv schwächt, auf. Nur kranke Koalas zeigen nach einem Regenschauer ein nasses Fell, da sie nicht mehr genügend Energie aufbringen, es regelmäßig zu pflegen, so dass der Perleffekt verloren geht. Sie haben auch oft ungewöhnlich viele Zecken. Bei alten Koalas kann die Abnutzung ihrer Zähne zum Tod führen, da sie die Blätter dann nicht mehr kauen können und folglich verhungern müssen.
Fortpflanzung
Koalas erreichen mit etwa zwei Jahren die Geschlechtsreife. Erfolgreiche Begattungen finden jedoch meist erst ein bis zwei Jahre später statt. Die Weibchen pflanzen sich zum ersten Mal meist schon früher fort, da die älteren dominanten Männchen die jüngeren vom Geschehen fernhalten. Es ist umstritten, ob die Männchen auf die Suche nach Weibchen gehen oder umgekehrt. Möglicherweise hängt dies vom Status des Tieres in der sozialen Hierarchie ab. Die dominanten Männchen müssen ihre Position gegenüber anderen Männchen aufrechterhalten und ihre Weibchen überblicken. Dennoch kommt es vor, dass ein läufiges Weibchen auf die Suche nach einem dominanten Männchen geht.
Paarung und Befruchtung
Während der Fortpflanzungszeit sind Koalas aktiver als sonst. Während dieser Zeit geben männliche Koalas oft ein weitreichendes, heiseres Bellen von sich. Dieses Geräusch dient der Reviermarkierung, aber auch zur Information für die paarungsbereiten Weibchen. Bei den Koalas bestimmen grundsätzlich die Weibchen, wann die Paarung vollzogen wird. Meist versorgt das Koalaweibchen noch ein Jungtier vom Vorjahr. Eine Aufzucht eines neuen Koalababys kann jedoch erst erfolgen, wenn das vorhergehende Jungtier entwöhnt ist. Dies dauert meist etwa zwölf Monate. So kann sich der Zeitpunkt der Paarung, je nach Region, von Oktober bis April hinziehen. Fast erwachsene Jungtiere werden meist aus den Territorien ihrer Mütter vertrieben, so dass sie eigene Reviere gründen müssen.
Die Männchen sind während der Paarungszeit sehr aggressiv und verletzen sich oft gegenseitig mit ihren scharfen Krallen. Männchen paaren sich während der Paarungszeit mit allen erreichbaren Weibchen, dies geht meist mit Kratzen und Beißen einher. Da bei einer Paarung der Samen des Vorgängers weitgehend ausgeschwemmt wird, versuchen dominante Männchen auch Weibchen zu begatten, die bereits von einem anderen Männchen begattet wurden.
Trächtigkeit, Geburt und Jungenaufzucht
Die Tragzeit beträgt 35 Tage. Bei der Geburt krabbelt das Junge selbständig aus dem Geburtskanal in den Beutel. Es wiegt dann weniger als ein Gramm und ist etwa 2 cm lang, blind und nackt. Im Beutel hindert ein kräftiger Schließmuskel das gänzlich umhüllte Junge am Herausfallen. Es wird meist nur ein Junges im Sommer geboren, welches sechs bis sieben Monate im Beutel heranreift und gesäugt wird. Nach etwa 22 Wochen öffnet es die Augen und beginnt aus dem Beutel zu schauen. Im Alter von 22 bis 30 Wochen bekommt es eine als „Papp“ bezeichnete Zusatznahrung, die seine Mutter neben der Milch produziert. Papp ist eine besondere Art von Kot, die dem Jungen die Umstellung von der Milch- auf die Blattnahrung, eine entscheidende Veränderung, erleichtert und zunehmend zur Hauptnahrung des Jungen wird, das mit wachsender Körpergröße den Beutel häufiger verlässt und beim Fressen auf dem Bauch der Mutter liegt. In dieser Zeit lernt es, Blätter mit den Händen zu greifen und sie sorgfältig zu beschnuppern, bevor es sie frisst. Trotzdem nimmt das Junge noch bis zum Alter von einem Jahr Muttermilch. Auf Grund der Größe der Jungen verlängert sich die Zitze der Mutter nun so, dass sie aus der Öffnung des Beutels herausragt. Mit Beginn der Blattnahrung wachsen die Jungen viel schneller und ihr Körperbau wird gedrungener. Nun wird das Junge von der Mutter auf dem Rücken herumgetragen, sucht aber noch im Beutel der Mutter Schutz. Ist es größer, macht es im Umkreis der Mutter erste Ausflüge.
Nach rund zwölf Monaten ist das Junge selbständig genug, so dass das Muttertier erneut trächtig werden kann. Stellt sich erneuter Nachwuchs ein, lässt die Mutter ihr vorjähriges Junges nicht mehr saugen und auf sich reiten, duldet es jedoch weiterhin in ihrer Nähe, bis das jüngere erste Ausflüge macht. Normalerweise werden die Jungtiere etwa im Alter von 18 Monaten von der Mutter vertrieben. Wird die Mutter allerdings nicht erneut trächtig, kann das Junge den mütterlichen Schutz bis zu drei Jahre genießen. Nach der Vertreibung wandert es aus und gründet sein eigenes Revier.
Wildlebende Männchen haben mit durchschnittlich zehn Jahren im Allgemeinen eine geringere Lebenserwartung als Weibchen mit 15 Jahren, weil sie sich oft bei Kämpfen verletzen, normalerweise weiter wandern und oft in mäßigen Habitaten leben. Koalas in freier Natur leben generell kürzer als in Gefangenschaft (Weibchen bis 19 Jahre). Besonders kurz leben Koalas in städtischen Vororten oder in der Nähe einer Autobahn. Hier liegt die mittlere Lebenserwartung eines Männchens bei zwei oder drei Jahren.